18 Juni 2018

Grubenhund

Allen, die sich über die "Fake News"von Moritz Hürtgen aufregen, sei der Wikipedia-Artikel Grubenhund (Zeitung) ans Herz gelegt. Das Lancieren von Falschmeldungen in der Presse ist offensichtlich schon seit 1908 in Mode - so langsam sollte die Presse doch mal gelernt haben, ihre Quellen nicht nur zu schützen, sondern auch mal zu prüfen.

Genau genommen beschweren sich gerade haufenweise Leute, die ihren Job nicht richtig machen über jemanden, der seinen Job gemacht hat.

Bild: Grubenhunt (Public Domain)

16 Juni 2018

Coldbrew

Einfach mal kalter Kaffee? Komische Idee. Beim Lesen von Cory Doctorow's Homeland war immer wieder von Coldbrew Coffee die Rede - das muss ich doch auch mal versuchen. Die Idee hinter Coldbrew ist, dass man den frisch gemahlenen Kaffee mit kaltem Wasser aufgießt und dann lange ziehen lässt. Der Theorie zufolge sollen dann die Inhaltsstoffe des Kaffees in einem anderen Mischungsverhältnis ins Wasser übergehen - eine ganze Reihe von Bitterstoffen sollen dann gar nicht im Wasser gelöst werden.

In der Praxis ist das nicht wirklich komplizierter, als sich das auf dem Papier anhört: Kaffee in die Mühle (mehr als bei gebrühtem Kaffee), nicht allzu fein mahlen, dann in die Kanne und Wasser drauf. Ein paar mal umrühren, so einmal in der Stunde.

Nach etwa 8 Stunden kann man dann filtern, den Coldbrew kann man dann kalt mit Eiswürfeln trinken oder für verschiedene Mixgetränke verwenden. Ich find's tatsächlich lecker.

So, und jetzt ein paar Empfehlungen:

  • Little Brother und Homeland von Cory Doctorow. Lesen. EBook ist für umsonst, es gibt auch Übersetzungen ins Deutsche. In Romanform ein tiefer Einblick wie Hacking und digitale Bürgerrechte. Der Mann weiß, wovon er schreibt, schaut einfach mal seinen Eintrag in der Wikipedia an.
  • Kaffeewerk Zollernalb. Guter Kaffee. Lange bei niedriger Temperatur geröstet. Eine unterstützenswertes Projekt, bei dem Behinderte mit Nichtbehinderten zusammenarbeiten. Ist auf jeden Fall besser als Bürsten und Lappen "von den Blinden" an der Haustür zu kaufen.

15 Juni 2018

Wieder nicht gestürzt.

Freitag. Mein freier Tag. Es ist nicht so brutal warm wie letzte Woche, aber es regnet auch nicht mehr. Der Paketbote hat mir ein Paar fingerlose atmungsaktive Radhandschuhe gebracht - also gibt es für mich keine sinnvolle Entschuldigung, daheim rumzuhocken.

Auf die Gefahr hin, mich nochmal auf die Fresse zu packen hüpfe ich also wieder mal aufs Rad - diesmal 19km im Dreieck Markgröningen, Bietigheim, Ludwigsburg. Sehr entspannt, aber es sind ein paar giftige Anstiege und Abfahrten dabei. Ich hab' auch echt aufgepasst, denn heute Abend darf ich mit The Cube beim Goldbergfest auftreten - falls noch Kurzentschlossene und noch hören möchten: es ist um 22:00. Davor gibt's Schülerbands, das ist sicher auch hörenswert.

Auf's Ohr gibt es heute: Logbuch:Netzpolitik, heute die neueste Folge LNP258 Zarte Gefühle für Angela Merkel - ein Titel den die Macher passend empfanden, da einer der beiden feststellen musste, dass er so langsam Angie zu schätzen lernt, da er bei ihr wenigstens das Gefühl habe, dass sie wenigstens manchmal nachdenkt. Durchaus interessant - es geht vor allem um Bürgerrechte - speziell im Zusammenhang mit Computern halt. Was denn auch sonst, bei mir.

14 Juni 2018

Lage der Nation

Heute wollte ich kurz mal ansprechen, was ich in letzter Zeit so höre. Klar, immer noch viel Musik.
Sehr viel Musik. Aber inzwischen auch sehr viel Podcast. Vor allem beim Einradfahren wird es sonst ein wenig langweilig. Und Hörbücher habe ich alle schon durch, aus die selbstgemachten.

Bild von kuechenstud.io geklaut
Der Podcast, den ich vorstellen möchte ist Lage der Nation. Die hätten zwar gerne eine Bewertung auf iTunes, damit kann ich aber nicht dienen. Ich mache nichts mit kleinem i vorne dran. Deshalb empfehle ich die beiden hier weiter. Es handelt sich um den Journalisten Philip Banse und den Juristen Ulf Burmeyer, die recht ausgewogen und sehr kritisch im Wochenrhythmus über die Lage der Nation berichten.

Dabei gehen sie mit niemandem besonders schonend um und legen fundiert immer wieder den Finger in verschiedene Wunden, wie z.B. in den BAMF-"Skandal", den sie schon sehr früh als einige auf Druck von oben nicht mit der notwendigen Sorgfalt bearbeitete Anträge entlarvt haben.

Nichts für Leute mit vorgefertigten Meinungen.

12 Juni 2018

Bassschauspieler

Immer wieder - in Proben und auch bei Auftritten - ertappe ich mich. Plötzlich stehe ich so halb neben mir und habe das Gefühl, dass ich nur so tue, als könnte ich Bass spielen. Alle anderen um mich rum wissen genau was sie tun und ich tue nur so, als wüsste ich es.

Bild von Mike Rophone
Alle anderen können spielen und ich imitiere nur jemanden, der spielen kann. So eine Art Musikermimikry. Und in so einem Moment hoffe ich, dass mich niemand durchschaut. Dass mein Schauspiel, mein gemimtes Selbstvertrauen, meine Pose richtig überzeugend ist.

Es gibt so viele Leute, die so viel mehr können. Und manchmal vergleiche ich mich mit diesen Leuten und vergesse, dass Musik kein Wettbewerb ist, dass es keinen Ersten oder Besten gibt.

Und dann geht dieser Zustand auch glücklicherweise irgendwann wieder vorbei und ich weiß wieder, dass nur zählt, dass ich und alle um mich drumrum Spaß haben.

11 Juni 2018

Ich muss wahnsinnig sein

Kaum habe ich den Schock des Sturzes vom Freitag verdaut, zieht es mich am Sonntag schon wieder aufs Einrad. Naja, zumindest hab' etwas daraus gelernt: Aus falschem Ehrgeiz war ich bergab zu schnell unterwegs. Das ist auf einem Einrad jetzt prinzipiell eine eher schlechte Idee.

Also: diesmal eine kürzere Runde, und das deutlich weniger Stress. Auf den Gehörstöpseln habe ich diesmal einen Podcast: Lage der Nation, Folge 102. Sehr empfehlenswert. Überhaupt höre ich in letzter Zeit massenweise Podcasts.

Am Ende habe ich dann 15km in etwas mehr als 90 Minuten geradelt, für gemütlich ist das immer noch recht flott.

Mike Rophone war inzwischen auch fleißig, der hat eine Aufnahme von The Narrows auf Youtube hochgeladen.
Und hier noch - weil ich gerne damit angeben will - noch ein paar von Mikes Fotos:



10 Juni 2018

Bass und Einrad

Normalerweise sollten diese beiden Hobbies eigentlich nur minimale Berührungspunkte haben. Mal vielleicht davon abgesehen, dass ich vor ein paar Jahren für einen Fotowettbewerb Bass auf dem Einrad gespielt habe. Aber sonst...

Ich habe es am Freitag mal wieder übertreiben müssen (ist ja nicht das erste mal) und habe bergab irgendwie den Kontakt zum rechten Pedal verloren. Natürlich bin ich dann recht heftig abgestiegen und habe mich tüchtig hingelegt - die Füsse habe ich einfach nicht mehr unter den Körper bekommen. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich mich elegant abgerollt habe und erst nach 50 Metern ist mir aufgefallen, dass ich mir beide Handflächen geprellt hatte und nun die linke Hand fröhlich am Anschwellen war.

Natürlich war ich maximal weit weg von daheim und musste erst mal noch eine Stunde heimfahren. Nach erster Funktionsprüfung war die linke Hand noch voll beweglich - daheim hat auch noch Bass spielen funktioniert. Ist ja schön, wenn gleich abends Generalprobe für einen Auftritt im Danziger Stüble ist.

Tatsächlich war der Auftritt gestern dann auch toll - mit ein bisschen Kinesio-Tape war der Bluterguss gar nicht mehr zu spüren, inzwischen ist die Hand auch fast ganz abgeschwollen.

Das Danziger ist seit unserem letzten Auftritt dort nicht größer geworden - auf der Positiv-Seite steht aber die große Gastfreundschaft und die Tatsache, dass man aufgrund der großen Wärme den Bollerofen diesmal nicht angeheizt hat. Wir hatten einen Höllenspaß und haben alles gespielt, was wir so können und in den Zugaben haben wir dann noch gespielt, was uns bei der Generalprobe nicht eingefallen ist.



Publikum war leider etwas klein (gutes Wetter?), dafür aber hoch begeisterungsfähig. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur wir Spaß hatten. Nach dem Konzert gab's dann auch nette Gespräche. Insgesamt hatten wir dann etwa 2½ Stunden reine Spielzeit, Mike Rophone von Dr. Drunk'n'Stoned hat Fotos gemacht und Beach Vampire komplett mitgefilmt.

Ach ja - der Nudelauflauf war auch lecker.

08 Juni 2018

Telefonterror

Von Bran - Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link
Manchmal ist es einfach zum Kotzen. Ich hab' ja extra meine Telefonnummer nicht im Telefonbuch eintragen lassen - wer mich anrufen soll, bekommt die Nummer von mir... Und mit dieser Taktik bin ich ja in den letzten 25 Jahren richtig gut gefahren.

Irgendwie ist meine Nummer aber seit Jahresanfang im Umlauf, so etwa im Januar hat es damit angefangen, dass ich jeden Tag Anrufe aus England bekommen habe, oft wollten die Anrufer auch nur englisch mit mir reden. Und mir dann unbedingt Finanzdienstleistungen oder Anlagen andrehen. Was sehr auffällt und auch mich und die Anrufer verwirrt hat, ist, dass die meisten der Meinung waren, ich hieße Hellmut Werner/Wagner oder so, und da ich mich schlicht mit Muth melde, denken die dann alle, sie hätten das Hell nicht gehört.

Vielleicht hat besagter Hellmut Werner keinen Bock auf nervende Telefonate und erfindet deshalb einfach eine, wenn er sich bei beknackten Gewinnspielen anmeldet. An und für sich eine gute Taktik, wäre aber schön, wenn man dabei nicht zufällig meine Nummer angibt. Für alle die sich überlegen, das auch so zu machen: es gibt Telefon-Paul.

Nach kurzer Zeit hab' ich dann in meiner Fritzbox Blacklisten und zwei Anrufbeantworter eingerichtet, Stufe 1 noch freundlich mit einer Gelegenheit nach dem Piep darzulegen, wieso man versehentlich auf der Blacklist steht. Stufe 2 legt dann immer noch freundlich und mehrsprachig dar, dass man durch fortgesetztes Ignorieren von Stufe 1 jetzt bis Stufe 2 vorgearbeitet hat - und sich jetzt schlicht verpissen soll...

Nach wie vor finden sich jeden Monat 2-3 Kandidaten für Stufe 1. Inzwischen hauptsächlich aus England, Irland, Schweiz und - ganz komisch - aus dem Großraum München. Da sind die Telefonnummern laut Bundesnetzagentur allerdings gefälscht.

Heute gab's dann einen neuen Dreh: Jemand ohne Rufnummer und angeblich vom Support von fxbreeze.com erklärte mir, dass ich meinen Account noch nicht abgeschlossen habe - interessant, denn von fxbreeze habe ich noch nie was gehört. Passwortmanager geguckt. Der wusste auch nix von denen. Browser auf. Nix im Cache, keine Vervollständigung auf der Adresszeile. Hmmm.

Ein Finanzdienstleister mit Cryptocurrency. Klasse. Genau was mich brennend interessiert. Darauf hab' ich den Typen gefragt, was genau er denn an Daten über mich hat. Ich hätte ihn wahrscheinlich auch nach meinem Namen fragen können. Jedenfalls hat er direkt aufgelegt. Hups? Darf man das nicht fragen?

Also hab' ich die Website zerlegt, nachdem er mich ja dort schon mal hingelotst hat. Das ist eine Firma aus Estland. Oh, wie schön! EU - die haben doch seit dem 25.5. so eine schöne DSGVO, in Estland vielleicht auch unter GDPR bekannt.

Also hab' ich die Supportadresse mal angemailt und den Fall geschildert. Und welche Daten sie denn so haben, die zu meiner Telefonnummer passen. Und was sie mit diesen Daten denn so machen. Und dann hab' ich sie auch gleich gebeten, die Daten zu entfernen und dafür zu sorgen, dass nie wieder jemand in ihrem Namen hier anruft. Bin mal gespannt.

Derweil werd' ich wohl in meiner Fritzbox einen weiteren Anrufbeantworter einrichten. Für alle, die ohne CLI anrufen. Ich habe eine Flatrate, ich rufe dann halt zurück. Die letzten, die mich ohne Nummer angerufen haben, sind meine Eltern, da ist das auch schon seit Jahren eingeschaltet.

07 Juni 2018

Spamperlen: Its a pity that people did not learn to use the Internet safely

Ouhouera! Ich bin dran!
Betreff: OSD: [klaus@xxxxxxxxx] 06.06.2018 11:50:30 Its a pity that people
              did not learn to use the Internet safely
Datum: Wed, 6 Jun 2018 20:50:29 +0000
Von: Payton Mcquown 
Organisation: vnkhtt
An: XXXXXXXXXXXX

-------------

Тiсkеt Details: OSD-421-29260
Email: XXXXXXXXXXX
Camera ready,Notification: 06.06.2018 11:50:30
Status: Waiting for Reply 58xuZaAy6A6f91wYnBmHkZ9RrM8Ny60Du3_Priority:
 Normal

************************************************************************



Hello,


If you were more vigilant while caress yourself, I wouldn't write dis
message. I don't think that playing with yourself is extremely terrible,
but when all colleagues, relatives and friends get video record of it- 
it is terrible for u.

I seized virus on a web-site for adults (with porn) which you have visited.
When the target tap on a play button, device begins recording the screen 
and all cameras on your device begins working.

Moreover, my program makes a remote desktop supplied with keylogger
function from your device , so I was able to get all contacts from ur
e-mail, messenger and other social networks. I'm writing on dis e-mail
because It's your working address, so u will check it.

In my opinion 460 usd is pretty enough for this little misstep. I made a
split screen video(records from screen (interesting category ) and camera
ohh... itsawful AF)

So its your choice, if u want me to destroy ur disgrace use my bitcоin
wallet аddress-  1AKn9XRTs3Q7DBWYHUfKQeNwuLPkK7zdKw You have one day after
opening my message, I put the special tracking pixel in it, so when you
will open it I will see.If ya want me to show u the proofs, reply on this
message and I will send my creation to five contacts that I've got from
ur device.

P.S. You are able to complain to cops, but I don't think that they can help,
the investigation will last for several months- I'm from Ukraine - so I dgf
lmao
Dann find' ich doch lieber mal raus, wie man Bitcons überweist...

Andererseits: Tracking Pixel in einer Text Only Nachricht? Und wie viel genau soll ich dem jetzt geben? Muss ich noch mal nachfragen.

05 Juni 2018

Akustik im Grünen

Am Sonntag war ich mit The Cube zu Gast im Naturfreundehaus Holzgerlingen. Leider war direkt nebenan ein Reitturnier - deshalb konnten wir erst ab 17:30 spielen, war aber egal, da es

  1. kühler war als um 15:00 und
  2. die meisten Gäste extra wegen uns geblieben sind.
Wir haben's natürlich vorher geprobt, ein bisschen anders muss man das Programm schon spielen, wenn man es auf Akustik-Klampfen und Cajon spielt. Svenja klingt toll, wenn sie nicht gegen uns anschreien muss.


So schön kann es bei Open Air gehen...

03 Juni 2018

Sonntag morgens im Fernsehen

Brrr. Fernsehen Sonntag morgens: Grässlich synchronisierte schlecht gezeichnete Kindercomics und Gottesdienst. Direkt darauf Florian Silberfisch und Volksmusik. Ich weiß nicht genau, was mich schneller in den Brechreiz treibt. Blankes Entsetzen beim Zappen.

02 Juni 2018

Facebook-Fasten

Das ist schon schwerer als gedacht. Ich guck' ja immer noch rein - ich will es ja weiter als Kommunikationsmedium für Musik nutzen. Das was früher - ich weiß es wieder - Musiker mit MySpace gemacht haben. Also schaue ich immer wieder mal nach, ob was neues ist - aber auch nur ein paar mal am Tag. Vielleicht setze ich mir da auch noch ein Limit, vielleicht nur einmal am Tag.

Aber immer wieder juckt es in meinen Fingern, auf irgendwas belangloses zu antworten. Besonders bei Politik und Religion zuckt der Reply-Muskel noch. Bekomm' ich noch weg. Das ist irgendwie wie fasten.