25 August 2006

Urlaub

Yeah! Endlich Urlaub. Die nächsten drei Wochen ausspannen, spät aufstehen, Fuerteventura, nicht nachdenken, baden, 30°, feiern, Beachvolleyball spielen, lesen, dumm rumsitzen, Leute angucken, Sandburgen bauen, schnorcheln, scharchen, Cocktails schlürfen, Sonne genießen, Auto leihen, was anderes sehen, Zehen ins Meer hängen und Bauch bräunen.

Da kann man es gerade noch verschmerzen, dass das Sonnensystem nur noch 8 Planeten hat. Was soll man jetzt nur mit dem Merksatz Mein Vater Erklärt Mir Jeden Samstag Unsere Neun Planeten machen? Und wer tröstet jetzt Pluto?

Auch meinen Kampf mit der Hardware kann ich jetzt drei Wochen liegen lassen. Und Trommelstöcke nehme ich auch erst in drei Wochen wieder in die Hand, bald ist Venezianische Messe in Ludwigsburg, da trete ich wieder auf.

Aber jetzt geh' ich erst mal die Badehose einpacken, das Wetter hier geht mir wirklich auf den Keks.

24 August 2006

419

Tja, so kann's gehen: Millionen EMails werden täglich verschickt in der Hoffnung, einen richtig Dummen aus der Masse der Empfänger zu ziehen und ihn dann - per Vorschussbetrug - um seine sauerverdienten Kröten zu bringen. Der gute alte Nigeria-Brief (oder 419 Scam) scheint auch heute noch zu funktionieren.

Immer? Wohl eher immer seltener. Nicht nur, dass die Masche immer bekannter wird, nein, da haben sich auch noch solche Spassvögel wie zum Beispiel die 419 Eater im Internet breit gemacht. Diese Leute binden die Arbeitskraft der Betrüger, indem sie sie in einen irrwitzigen EMail-Verkehr verwickeln, bei dem nur das vermeintliche Betrugsopfer noch genau weiss, was eigentlich los ist.

20 August 2006

Wochenende!

Zeit der Erholung! Zeit, um neue Kräfte für die Arbeit zu sammeln! Wie freue ich mich darauf - schon am Montag.

Schon am Freitag abend folgte ich der Einladung Enrique Ugartes zum Musical Anything Goes von Cole Porter in Ettlingen auf dem Schloßhof. Mit mir weitere 13 Stahlis, so daß es trotz der Schweinekälte eine kuschelige Veranstaltung wurde. Im Anschluß haben wir alle zusammen noch mit Enrique einen gehoben. War recht nett.

Samstag konnte ich die Erholung noch mit einem Volleyballturnier in Tamm. Leider nur zweiter geworden, der Ping-Pong Clan war im Endspiel einen Tick besser.

Abends gab es noch das Fest der Künste in Bissingen, ein Auftritt von Stahl Fatal direkt neben dem Rathaus. Beim Aufbauen hatten wir zwar mal das typische Stahlwetter (leichter Regen), pünktlich zum Auftritt war aber wieder alles trocken.

13 August 2006

Ich hab's ja so gewollt

Nach einem Monat Stahl Fatal muss ich jetzt auch mal wieder mit Fitness ran - Probe ist erst nächste Woche. Vor der Ausfahrt war allerdings eine Generalinspektion dran. Mein Einrad machte zunehmend mehr Lärm beim Fahren und außerdem fand ich es immer schwerer, den Kurs zu halten.

Immerhin war am Sattel eine wichtige Hutmutter verschwunden (die ich durch eine selbstsichernde ersetzt habe) und im Reifen haben 2 Bar gefehlt - wohl der Hauptgrund, wieso das Einrad immer in eine andere Richtung wollte als ich. Dabei habe ich die Tretkurbeln um ca. 45° versetzt - der Reifen sieht grausam aus. Die Saison muss der noch halten, dann wird er durch einen weniger stark profilierten ersetzt.

Gefahren bin ich dann die altbekannte Strecke Monrepos - Favoritepark - Ludwigsburg - Osterholz, diesmal aber, da der Favoritepark Sonn- und Feiertags für Radfahrer gesperrt ist, östlich um den Favoritepark drumrum. Manchmal kam auf der Strecke sogar mal Sonne, was meiner frisch geschorenen und desahlb noch bleichen Glatze zugute kam.

Die Überholung hat sich durchaus gelohnt: das Einrad wollte wieder in die selbe Richtung wie ich und das impertinente Geknirsche und Geknackse war weg. Auf dem Marktplatz in LB hab' ich dann Pause gemacht, danach hätte ich in die S-Bahn steigen sollen, denn aus Trainingsmangel und Ermüdung wurde der restliche Weg eher unerfreulich. Ich war reichlich ausgepumpt und die Fehlerquote ging unangenehm in die Höhe.

Auf dem Weg aus dem Osterholz runter haben sich dann auch noch meine Knie gemeldet. Das nächste mal wird die Runde kleiner. Ich hab's ja so gewollt.

Unterwegs gabs - wie so oft - Brian Eno auf die Ohren. Unter anderem das Album My Life in the Bush of Ghosts, das er zusammen mit David Byrne (Sänger von Talking Heads, der allerdings auf dieser Platte nicht einen Ton singt) eingespielt hat. Seltsamerweise hat man auf der CD-Ausgabe den Titel Q'ran durch Very, Very Hungry ersetzt. An und für sich ist auch der Ersatztitel nicht schlecht, aber für mich wirkt er wie ein Fremdkörper. Ich bin eben noch die Vinyl-Ausgabe gewohnt. Für meinen MP3-Player habe ich dann tatsächlich Q'ran von der Platte gerippt, damit ich mich nicht so stark umgewöhnen muss.

06 August 2006

Nachklapp

Noch mehr Netzfundstücke: Die Offenbach Post Online textet in ihrem Beitrag Erlebnis für Augen und Ohren zu dem Auftritt in Hanau am 30.7.:
Allerdings mag mancher der gut 1 000 Besucher im Schlosspark seine Zeit benötigt haben, um sich in die Inszenierung hineinzufinden. Denn die Auftritte der Ludwigsburger Percussiongruppe "Stahl Fatal" fesselten zwar mit ihrer ungeheuren musikalischen Intensität und optischen Präsenz, doch zunächst fiel es schwer, einen inneren Zusammenhang zwischen den Darbietungen der "Trommler", die auf Plastik- und Stahltonnen, mit Rohren und sogar auf Gießkannen musizierten, und der eigentlichen "Carmina Burana" mit ihren mittelalterlichen Liedern zu finden. Zunächst wirkte das Spiel von "Stahl Fatal" in ihren martialisch-futuristischen Kostümen wie ein Fremdkörper. Doch je länger die Inszenierung dauerte, umso mehr verwischte dieser scheinbare Gegensatz und beide Elemente verschmolzen zu einem stimmigen Ganzen.
Oho! Kritisch. Aber doch auch viel Lob für uns. Der Kreis-Anzeiger weiß noch in Ländliche Tänze, derbe Gesänge und zauberhafte Liebeslieder (Büdingen, 27.7.):
Zusammen mit der seit 1997 aktiven Rhythmusgruppe "Stahl Fatal", die mit Schrottteilen, Regentonnen und Klangröhren an moderne Gladiatoren erinnerten, die irgendwo zwischen Feuer speienden Gauklern und zu Techno tanzenden Ravern anzusiedeln sind, boten sie dem Publikum einen unvergesslichen Abend.
Naja. Techno? Raver? Ich kann nicht meckern, bisher konnte ich nur Lobeshymnen finden.

03 August 2006

Wurm

Es wurmt gewaltig im Ohr. Drei Tage schlage ich mich schon wieder mit meinen Computern herum und jede Minute, in der ich ein wenig Luft hole, kommt wieder ein Fetzen Carmina hoch. Vor allem die leisen Stellen. Ich kannte die Carmina schon immer recht gut, aber nach dieser Tour kann ich sie gar nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Wafna, Wafna!

Überhaupt werde ich die Carmina nie wieder anhören können, ohne an den entsprechenden Stellen auf eine Bühne rennen zu wollen.

Auch andere haben sich schon wieder mit der Carmina beschäftigt. So schreibt Echo Online (auf der Seite Ein Mittelalter-Markt mit Musik über den Auftritt in Lorsch am 29.7.):
In Lorsch darf man sich damit trösten, dass neben und während Orff auch die Schlagwerkgruppe "Stahl fatal" zum Zuge kommt, deren Verve sich oft trefflich ins Bild der Carmina fügt. Zur pikantesten Liebesszene des ganzen Stücks ("Si puer cum puellula") jedoch einen stilisierten Kampf aufzuführen, ist schlicht widersprüchlich. Aber so war's eben, das Mittelalter.

Naja, danke erst mal für das Lob. Was die pikante Liebesszene betrifft: Offensichtlich sehen wir, der Regisseur und auch Orff das ein wenig anders. Dem Text nach, hat Echo ja recht:

Si puer cum puellulaWenn Knabe und Mägdelein
moraretur in cellula,Verweilen im Kämmerlein
felix coniunctio.Seliges Beisammensein!
Amore suscrescenteWächst die Liebe sacht heran
pariter e medioUnd ist zwischen beiden alle Scham
avulso procul tedio,Gleicherweise abgetan,
fit ludus ineffabilisBeginnt ein unaussprechlich Spiel
membris, lacertis, labiiMit Gliedern, Armen, Lippen


Aber die Musik und der Chor deuten da eher den "Kampf" der Geschlechter an. Und schon paßt es wieder.