03 August 2006

Wurm

Es wurmt gewaltig im Ohr. Drei Tage schlage ich mich schon wieder mit meinen Computern herum und jede Minute, in der ich ein wenig Luft hole, kommt wieder ein Fetzen Carmina hoch. Vor allem die leisen Stellen. Ich kannte die Carmina schon immer recht gut, aber nach dieser Tour kann ich sie gar nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Wafna, Wafna!

Überhaupt werde ich die Carmina nie wieder anhören können, ohne an den entsprechenden Stellen auf eine Bühne rennen zu wollen.

Auch andere haben sich schon wieder mit der Carmina beschäftigt. So schreibt Echo Online (auf der Seite Ein Mittelalter-Markt mit Musik über den Auftritt in Lorsch am 29.7.):
In Lorsch darf man sich damit trösten, dass neben und während Orff auch die Schlagwerkgruppe "Stahl fatal" zum Zuge kommt, deren Verve sich oft trefflich ins Bild der Carmina fügt. Zur pikantesten Liebesszene des ganzen Stücks ("Si puer cum puellula") jedoch einen stilisierten Kampf aufzuführen, ist schlicht widersprüchlich. Aber so war's eben, das Mittelalter.

Naja, danke erst mal für das Lob. Was die pikante Liebesszene betrifft: Offensichtlich sehen wir, der Regisseur und auch Orff das ein wenig anders. Dem Text nach, hat Echo ja recht:

Si puer cum puellulaWenn Knabe und Mägdelein
moraretur in cellula,Verweilen im Kämmerlein
felix coniunctio.Seliges Beisammensein!
Amore suscrescenteWächst die Liebe sacht heran
pariter e medioUnd ist zwischen beiden alle Scham
avulso procul tedio,Gleicherweise abgetan,
fit ludus ineffabilisBeginnt ein unaussprechlich Spiel
membris, lacertis, labiiMit Gliedern, Armen, Lippen


Aber die Musik und der Chor deuten da eher den "Kampf" der Geschlechter an. Und schon paßt es wieder.

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