13 August 2009

Rollstuhlodyssee

Gestern kam ich dann auf die glorreiche Idee, meiner Angetrauten den Schwarzen See zu zeigen, sind ja nur 3km über einen einigermassen festgetretenen Schotter-Radweg. Also haben wir uns mit Tochter auf den Weg gemacht, unser Sohn hatte keinen Bock.

Irgendwie hatte der Rollstuhl aber keinen Bock auf diesen Weg, mehrmals fielen unter Geklirre Metallteile ab, beim vierten Teil hing dann das rechte Rad im Freien und wollte sich nicht mehr drehen, da es am Rahmen rieb. Tja, das Rad ist eben höhenverstellbar, die dort wirkenden Kräfte haben dort zwei Metallplatten gebrochen und die haben sich dann so langsam herausgearbeitet.

Toll, was macht man nun mit einem nicht mehr rollenden Stuhl fast 3km von der nächsten mit Auto befahrbaren Straße entfernt? Wir haben das gelöst, indem ich das rechte Rad die gesamte Strecke angehoben habe und dann den Stuhl auf den restlichen 3 Rädern geschoben habe. Auf dem letzten halben Kilometer kam uns ein extrem freundlicher Wanderer, der uns vorher überholt hatte, mit seinem Auto entgegen - er hatte entdeckt, dass der Schlagbaum am Ende des Weges nicht abschließbar ist und hat sich dann einfach mal selber zu einer Rettungsaktion durchgelassen. Der hat uns dann kurzerhand vor unsere Ferienwohnung gefahren und so nebenher auf seinem iPhone schnell mal ein Sanitätshaus herausgefunden.

Da sind wir dann heute vorbeigefahren und haben uns das Teil erstmal wieder zusammenschrauben lassen - mit den Metallteilen, die ich unterwegs aufgesammelt hatte. Nur 3 von 4. Mittags hat der blöde Stuhl wieder den Geist aufgegeben, die Reparatur war für'n Horst.

Selbst ist der Einradfahrer, also bin ich kurzerhand in den Baumarkt gefahren und hab' mir einen passenden Schraubenschlüssel gekauft und mit diesmal nur 2 von 4 Teilen das Rad wieder fixiert - in der Hoffnung, dass die nun wieder herrschende Symmetrie auch wieder mehr Stabilität verursacht. Wenn das !"§/"$%§!$"§$&-Teil jetzt wieder auseinanderfällt, habe ich wenigstens einen Schlüssel, ums das Malheur zu beheben. Das Werkzeug bleibt jetzt einfach beim Rollstuhl.

Lustige Sachen kann man so im Urlaub erleben...

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