29 Juni 2006

Es macht immer tuut tuut

Der Wahnsinn. Hat mal eine Mannschaft eine andere niedergerungen, setzt sich plötzlich Gott und die Welt in das nächste greifbare Auto und heizt hupend bis spät in die Nacht durch die Lande. Ich kann ja noch verstehen, wenn man seiner Freude über den Sieg der eigenen Recken Ausdruck verleihen will, aber diese Autokorsofahrerei findet sicher aus einem anderen Grund statt.

Wie bei Sylvester geht's da einfach nur um den Spass am Lärm machen. Ich mache ja auch gern Lärm. Aber wenigstens brauche ich da kein Auto und kein Fussballspiel dazu! Nächsten Freitag schlage ich wieder auf mein Fass ein.

Der Vollständigkeit halber noch der Link auf meine Tour am Montag.

Gruss noch an Frank, meinen einen Leser.

24 Juni 2006

Nachtanken

Bin wieder zurück. Diesmal eine eher kurze Tour, aber dafür direkt auf den Hohenasperg hoch und ein bisschen im Kreis herum, nur um den eTrex zu ärgern. Deshalb wird man wohl jetzt auch nicht mehr so recht schlau aus der Aufzeichnung in meinem MashUp ;).

Wegen der extremen Höhenunterschiede war mein Schnitt jetzt eher mies, man sieht es an den kurzen Distanzen zwischen den 10-Minuten-Markern im hinteren Teil der Tour. Dafür war ich die erste halbe Stunde recht schnell.

Musik habe ich natürlich auch wieder gehört, dismal war es Ryuichi Sakamoto, mit seiner Platte Left Handed Dream, die er unter anderem auch mit Adrian Belew (z.B. King Crimson, Laurie Anderson) eingespielt hat. Irgendwie hängen die Musiker, die ich mag, alle auf einem Haufen...

Jetzt bin ich beim Nachtanken, der halbe Liter war heute nicht genug, den hab' ich in einem Zug bei meiner Rast auf dem Hohenasperg rungtergeschüttet. Immerhin hab ich jetzt genau so geschwitzt wie die Jungs, die gerade in Berlin bei dieser Bullenhitze hinter einem Ball herrennen.

Tracker fahrn!

Ich hab's dann doch getan: Ich hab' mir einen Garmin eTrex gekauft, es ist einfach zu spannend, zu wissen, wo man herkommt und wohin man geht. Nachdem im Linux Magazin ein Artikel über Tracking, Mash-Ups und gpsbabel drin war, hab' ich mich dann auch gleich ans Schrauben gemacht, das Ergebnis ist meine neue Einradkarte mit der Tour von gestern.

Dabei gab es dann aber doch das eine oder andere Hindernis zu überwinden. Schwierig ist zum Beispiel, dass Firefox mit einer Google-Map mit 600 Vertices in einer Polyline nicht mehr zurecht kommt. Praktischerweise hat gpsbabel aber auch die Möglichkeit, Trackpunkte zu filtern, was man erst herausfindet, wenn man die - recht gute - Online-Dokumentation auch bis fast nach unten durchliest: Der Filter nennt sich Simplify Routes. gpsbabel versucht dann unter möglichst guter Beibehaltung der ursprünglichen Form die Anzahl der Wegpunkte auf die gewünschte Anzahl zu reduzieren:
gpsbabel -i gpx -f in.gpx -x simplify,count=200 -o gpx -F out.gpx
Meine gestrige Tour war dann aber eher von der ständigen Kontrolle des eTrex geprägt, schließlich hat mein neues Spielzeug auch während der Fahrt einige interessante Informationen, wie z.B. meine Geschwindigkeit, den Abstand von zu Hause, die momentane Höhe über NN, usw.

In meiner scriptgenerierten Einradkarte ist darum nun alle 10 Minuten ein Marker, hinter dem sich die momentane Zeit und Höhe verbirgt. Meine Kommentare hab' ich mir diesmal verkniffen, da werd' ich wahrscheinlich wieder nicht numerierte Marker setzen. Geplant ist noch ein Höhenprofil unter der Karte, da hab' ich aber bisher nicht damit angefangen; mit den vorhandenen Daten aus dem Tracksfile sollte das aber kein Problem sein.

So, so langsam läßt die brutale Mittagshitze nach, ich schwing' mich auf mein Rad und fahre eine entspannte Runde. Ich muß mein Mittagessen abtrainieren...

18 Juni 2006

Radsonntag

Die AOK hat zum Radsonntag gerufen und ich folge mal dem Ruf. Hab' ich ja bisher noch nie getan. Heraus gekommen ist eine zweieinhalbstündige Monstertour mit 27km in brütender Hitze. Interessant ist das allemal: Experten haben einen wirklich schönen Weg ausgegraben, auf Wegen, die ich nie zuvor gefahren bin.

Langweilig wurde es nirgendwo, ständig Begegnungen mit Radfahrern, Suche nach dem nächsten Schild und verwirrte Radfahrer mit Karte am Wegesrand. Wenn mal nicht so viel Trubel war, gab's immer noch meinen MP3-Player, der immer noch David Sylvian spielt, diesmal The First Day, das einige recht fetzige, geradezu tanzbare Nummern hat und anschließend Approaching Silence, das reine Ambient Music enthält.

Auf der langen Strecke ist mir wieder einmal aufgefallen, dass ich nicht hundertprozentig symmetrisch fahre: immer wieder ertappe ich mich, dass die rechte Schulter weiter vorn steht und ich meinen rechten Arm abgewinkelt vor dem Körper halte, während der linke Arm herunterbaumelt.

Immer wieder, wenn mir das aufgefallen ist, habe ich versucht, durch Übungen dagegenzuhalten: fahren mit auf dem Rücken verschränkten Armen, fahren mit beiden Händen auf den Oberschenkeln, fahren und im Takt zur Musik (sofern die gerade einen Takt hat) mit den Armen auf- und abwedeln. Wenn das nix hilft, macht es wenigstens Spaß.

17 Juni 2006

Menschenmassen

Heute ist mal wieder die ganze Welt unterwegs. Trotz angesagter Gewitter frühstücken wir früh im Freien: beide Kinder haben Termine. Sehr viel später setze ich mich wieder auf mein eines Rad. Es wird mal wieder Zeit für eine Runde, ich möchte mich weiter in Form halten.

Irgendwie ist heute jeder unterwegs, zum Freibad, zum Spazierengehen oder zum Einkaufen. All diese Leute wollen umfahren werden, keinesfalls umgefahren. Trotzdem schaffe ich meine Runde in einer ganz ansehnlichen Zeit. Dazu gibt's diesmal Musik von David Sylvian, erst Plight and Premonition zusammen mit Holger Czucay, dann Secrets of the Beehive, auf dem das sehr hübsche Forbidden Colours (aus der Filmmusik zu Furyo) drauf ist und dann noch Darshan, das er zusammen mit Robert Fripp aufgenommen hat.

Danach hab' ich noch mein Maptool online gestellt, inzwischen find' ich es präsentabel, obwohl man damit bisher nur die Punkte für eine GPolyLine bestimmen kann. Für mich reicht's. Wenn mir bitte noch jemand sagen könnte, wie ich jetzt den Inhalt der textarea über einen Button zum Download übergeben kann, wär' ich fast glücklich damit.

Irgendwann bau' ich noch die Möglichkeit ein, PolyLines aus der textarea abzulesen und Marker einzubauen, aber das muss noch warten, sonst komme ich nicht mehr zum Einradfahren und Beachvolleyballern.

A propos Beachvolleyball: gestern hab' ich endlich mal wieder mit Dane spielen können. Vier recht gute Sätze zwei gegen zwei. Das macht einfach Spaß.

15 Juni 2006

Waaaaaarm!

Yeah! Feiertag. Und schönes Wetter. Also Nachwuchs zur Tanke schicken zum Brötchen kaufen. Morgen gehe ich dann zum Bäcker, um Öl ins Mopped nachzufüllen. Frühstück bei Rekordtemperaturen im Freien. Danach eine erfrischende Runde auf dem Einrad. Heute will ichs ganz genau wissen, deshalb fahre ich nicht ums Kleinaspergle herum, sondern direkt drüber. Nach den ersten Metern bergauf geht nix mehr, die Steigung ist höher als erwartet. Runter geht's schon besser, aber nach ein paar Metern hüpft mir das Rad nach vorne weg und ich sitze - leicht verdattert - auf meinem Hintern.

Klar, wenn's mich auf die Fresse haut, muss natürlich jemand zusehen. Zwei Spazieränger verfolgen die Szene mit offenem Mund und ich gurke den steilen Weg weiter runter, da wo es wieder etwas flacher wird und ich versuche so zu tun, als ob das ganz normal wäre.

Danach ab ins Freibad, bei der herrschenden Hitze wohl die einzig sinnvolle Option. Das haben auch etwa 5000 andere so erkannt und deshalb ists nicht wirklich erholsam. Parken in Sektor Y. Das ganze geht gut, bis das dräuende Gewitter uns wieder nach Hause treibt, die große Erfrischung bleibt aber aus, außer bedrohlichem Gegrummel und ein paar popligen Tröpfchen ist nix los mit Gewitter.

Daheim spiele ich wieder ein bisschen mit der Google Maps API, jetzt habe ich ein paar eigene Marker gebastelt, die mit den Buchstaben drauf gefallen mir nicht. Jetzt finde ich die Einradkarten etwas besser. Außerdem hab' ich jetzt noch eine Übersichtsseite für die Einradkarten angelegt, so ist das doch sauberer.

13 Juni 2006

Ich kann jetzt hybrid

Nach einigen erfolglosen Versuchen, auf den Start im hybrid-Modus mit der Google Maps API zu kommen, habe ich heute den richtigen Suchbegriff gefunden. Das setzen des GMapType mit GMap2::setMapType() funktioniert wohl bei den meisten anderen auch nicht.

Interessanterweise kann man einen GMapType auch als 3. optionalen Parameter bei GMap2::setCenter() übergeben - und damit klappt's dann auch:
    function load() {
if (GBrowserIsCompatible()) {
var map = new GMap2(document.getElementById("map"));
map.addControl(new GLargeMapControl());
map.addControl(new GMapTypeControl());
map.addControl(new GOverviewMapControl());
map.addControl(new GScaleControl());
map.setCenter(new GLatLng(48.90722728811778,9.142599105834961), 16, G_HYBRID_MAP);
[...]
}
}

Zur Feier des Tages begann der Tag im Ennui, nachdem wir den Nachwuchs in die Schule abgeschoben hatten, ein bisserl Einkaufen und nachmittags - mit den wieder aufgetauchten Kindern - ins Freibad.

Heute kam auch ein bisschen Beachvolleyball zustande, hab mich an ein paar nette Leutchen angehängt und wir haben ganz passabel 3:3 gespielt. Das viele Ausdauertraining auf dem Einrad macht sich endlich bezahlt: letztes Jahr hätte ich nach den beiden Sätzen ein Sauerstoffzelt gebraucht.

12 Juni 2006

Urlaub

Ich habe mir 2 Tage Urlaub genommen, um meinen 12. Hochzeitstag und den 20. "Kennlerntag" mit meiner Frau zu feiern. Hat sich als extrem praktisch erwiesen, das Wetter ist hier zum Helden zeugen. So konnte ich mal den Vormittag an einem Werktag verwenden, um eine ausgedehnte Runde mit dem Einrad zu drehen.

Wieder 20km, diesmal aber ohne meine Knie dabei zu überfordern. Ich hab' auch wieder eine Karte davon zusammengebaut. Um die Misere mit meinem MP3-Player und den zusammengewürfelten Musikstücken zu beheben, hab' ich das Ding einfach mal formatiert und neu bespielt, diesmal mit einem bunten Mix.

Die erste Hälfte meine Tour habe ich mit Cliff Martinez verbracht, mit der beeindruckenden Filmmusik zu Solaris. Spärenklänge, teilweise erinnert's ein wenig an indonesische Gamelanmusik. Überhaupt komme ich mehr und mehr zu der Überzeugung, dass Filmmusik Musiker immer wieder zu ganz neuen Höhenflügen bringt.

Danach Neal Morse, mit seinem Album ?. Als er noch bei Spock's Beard war, hat er mir allerdings besser gefallen. Jetzt quatscht mir wenigstens nicht mehr Rufus Beck rein.

11 Juni 2006

Sommer

Endlich ist wieder Sommer. Noch erfreulicher: es ist auch noch Wochenende. Also ab ins Freibad!

Nicht, dass ich gerne baden würde. Eher im Gegenteil, ich geh' da nicht gerne baden. Aber es ist recht angenehm, dort im Schatten zu lesen oder mit Junior Beachvolleyball zu üben. Leider war auf dem Feld kein annehmbares Spiel im Gange, also hab' ich mich mal vornehm zurück gehalten.

Danach, als guter Familienvater ab in die US-amerikanisch-schottische Bulettenbraterei, gepflegt eine Portion Junkfood einwerfen. Praktischerweise hat unser Stamm-Mac jetzt Cola zum selberzäpfen, faktisch ein all-you-can-drink.

Abends noch aufs Einrad, die angefressenen Kalorien wieder abarbeiten. Zum erstenmal schaffe ich es das Schwitzgäßle hoch bis an die Treppen und fast den gesamten Waldweg durch. Störend war nur, dass auf meinem MP3-Player wohl die alten Daten mit den neuen durcheinandergeraten sind. So erzählte mir immer wieder mitten im epischen progressive Rock der Flower Kings Rufus Beck Geschichten von Harry Potter. Allerdings in der falschen Geschwindigkeit...

09 Juni 2006

Wen interessiert's?

Das epochale Spiel der Fußballweltmeisterschaft ist gerade am laufen und ich Banause folgere haarscharf: alle gucken WM, dann können die mir schon nicht im Weg herumlaufen und fahren. Also wieder die Flower Kings auf die Schmalzpfropfen, Helm drauf und ab dafür.

Tatsächlich: kaum jemand unterwegs und bei herrlichem Sonnenschein geht's runter am Freibad vorbei zum Schloß Monrepos, um den See herum und dann wieder den Berg rauf bis zum Favoritepark. Die drei Hundebesitzer unterwegs sind nachsichtig mit mir und springen gar lustig aus dem Weg, wenn ich die unter dem Fusion Saddle montierte Klingel betätige. Das aggressive Summen des Mountainbike-Reifens tut das seinige, um die Fußgänger zu erheitern. An dem leicht fettleibigen Herrn in den besten Jahren auf dem riesigen Einrad kanns sicher nicht liegen...

Heute ist mir wurst, dass man Samstags, Sonn- und Feiertags nicht im Favoritepark Rad fahren darf (die Macher des Schildes am Eingang haben dummerweise nicht Fahrradfahren verboten, sondern das Fahren aller Räder. Da kann ich mich nicht rausreden!), ausser Eichhörnchen, Hirschen und 2 verliebten Pärchen begegnet mir niemand.

Am anderen Ende angekommen, entschließe ich mich, nicht auch noch durch Ludwigsburg zu fahren, also neben der B27 entlang wieder zurück nach Eglosheim und dort auf dem schnellsten Weg heim.

Hurra: Wir haben gewonnen, 4:2 und die ersten Idioten heizen jetzt dauerhupend durch die Lande. Hoffen wir mal, dass dieser Ausbruch von Lebensfreude nach Einbruch der Nacht mal ein Ende hat. Fußball könnte mir so prima am Allerwertesten vorbeigehen, wenn's da nicht die feiernden Fans gäbe...

08 Juni 2006

Er radelt wieder

Mist. Gestern war ja so was von gar nix mit Bloggen. Abends machen das wohl alle, da muss man sich am Server hinten anstellen... Deshalb heute das von Gestern:

So langsam kann sich das Wetter ja wieder sehen lassen. Also muss ich mich ja auch wieder auf meinem Einrad rauswagen, seit der letzten Gewalttour sind dann doch 2 Tage vergangen. Also den MP3-Player mit den Flower Kings gefüttert, Helm auf und ab auf die Piste. Diesmal nur 7km, aber ich will ja nicht gleich schon wieder übertreiben!

05 Juni 2006

Ich doof

Natürlich. Ich hab's ja mal wieder unbedingt übertreiben müssen. Endlich war wieder schönes Wetter, es war Sonntag und mich zog es aufs Einrad. Ab zum Monrepos, dann weiter zum Favoritepark und da darf man Sonntags nicht mit dem Rad fahren, also links vorbei Richtung Neckar. In Hoheneck unten am Neckar angekommen fand ich eine Fußgängerbrücke (noch nie vorher gesehen!), also rüber nach Neckarweihingen.

Durch Neckarweihingen durch, dann über normale Brücke rüber zum Brückenhaus. Dort den Berg hinauf am Schoßgut Harteneck vorbei nach Schlößlesfeld und die Schorndorfer Straße zurück bis zum Blühenden Barock. Von dort bin ich die Königsallee bis zur "Bettlad" hoch und dann endlich wieder nach Westen, bis zur Carl-Schäfer-Schule und dort über die Bahnlinie.

Das war mir dann auch nicht genug, also bin ich noch zum Römerhügel und von dort dann endlich die Schlieffenstraße runter ins Osterholz gefahren.

Am Schluß, 23km und 2 Stunden später war ich dann einmal um Ludwigsburg rum und die Knie taten mir weh. Geschieht mir recht, ich sollte in meinem Alter so langsam mal lernen, mich zurück zu halten.

Die Knie tun mir natürlich heute noch weh. Vor 20 Jahren wäre das über Nacht geheilt, aber das ist heute irgendwie anders. Ich werd' alt.

Nach 3 Stunden rumspielen mit der Google Maps API kann ich jetzt auch eine Karte meiner Runde anbieten. Spaßig, aber aufwändig. Leider habe ich noch nicht herausfinden können, wie man das Ding direkt im Hybrid-Modus startet, jeder Aufruf von setMapType() hat bei mir bisher zu einer leeren Karte geführt.

03 Juni 2006

Stahl, Stahl, Stahl

Hooray! Gerade komm' ich mal wieder vom Einradfahren: 16km am Stück. Nach einer Stunde tut mir immer noch der Hintern weh, ich bin also nicht wirklich marathontauglich. Kommt ja vielleicht noch. Dafür nähere ich mich dem stabilen Pendeln auf einem 20" Einrad an: manchmal fliege ich nicht direkt beim Versuch runter sondern kann tatsächlich mehrmals vor- und zurückpendeln!

Inzwischen ist die erste Kritik zu Carmina Burana bei Google News zu finden, im Oberbayrischen Volksblatt (OVB online):
Bei Einbruch der Dunkelheit entzündeten Motorradfahrer von ihren Maschinen aus die großen Fackeln vor der Bühnenfassade - die einzige überflüssig-verwirrende Aktion des Abends. Denn was sich in den folgenden eineinhalb Stunden abspielte, war sinnvoll, erläuternd und kongenial auf Orffs Musik abgestimmt. Diese lebt aus dem Rhythmus, braucht eine Szenerie und Bewegung. Dafür sorgten die Percussionisten von «Stahl Fatal» mit virtuos behandelten Metallfässern, Plastiktonnen, Stahlrohren und Klanghölzern. Mit wehenden Fahnen, mit Fackeln und Feuertonnen schufen sie ein mittelalterliches Gauklerszenario, kontrastierten in ihrer verwegenen Kleidung reizvoll mit den fantasievollen venezianischen Figuren der Maskengruppe «Arcobaleno» und ihrem Farbenspiel. Dazwischen ragten, wie Wesen aus einer anderen Welt, die Stelzengeher des Ensembles «Tympana» heraus, eilten mit überlangen Schritten durch den Trubel.
Hat er fast recht damit, bis auf die Tatsache, dass wir - dem Namen zum Trotz - keine Stahlrohre verwenden. Stahl ist zu schwer und klingt Scheisse. Wir nehmen da Alu...

Für den nächsten Auftritt am 13.7. in Meersburg am Bodensee macht inzwischen das Seefunk Radio kräftig Werbung. Mit namentlicher Erwähnung von Stahl Fatal: Carmina Burana mit internationalen Starsolisten [...] und den imposanten Perscussionisten von Stahl Fatal. Ich werd bekloppt. Immerhin senden die im Nordosten bis nach Ulm und runter bis nach Zürich. Nur wir Stuttgarter bekommen diesen Sender natürlich nicht rein...